Das richtige Objektiv

Eigentlich ist das Thema „Wahl der Kamera“ relativ einfach. Bei den Objektiven wird es nun etwas komplexer.

Wir unterscheiden zum einen Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektive.
Weitwinkel bedeutet, das dieses Objektiv einen großen Bildwinkel hat. Die Brennweite (in mm) ist bei diesen Linsen eine kleine, also unter 50mm. Es geht viel auf das Bild, worin schon die größte Schwierigkeit dieser Optiken liegt: Je kleiner die Brennweite und damit größer der Bildwinkel ist, umso schwieriger sind sie zu benutzen. Dazu später mehr.
Normal-Objektiven haben einen ähnlichen Blickwinkel wie das menschliche Auge. Die Brennweite liegt um die 50mm. Man sagt: Das ideale Normalobjektiv besitzt die gleiche Brennweite wie die Diagonale des Aufnahmemediums/Sensors. Bei Kleinbild/Vollformat wären das ca. 43mm.
Tele-Objektive können weiter entfernte Objekte näher heranholen. Je größer die Brennweite (über 50mm), desto näher kann ich mir etwas heranholen.

Bezüglich Nützlichkeit der Brennweiten kann man grob sagen:
Je weiter sich die Brennweite von „normal“ entfernt, desto spezieller ist sie und desto teurer werden die Objektive. Ganz grob!!
Manche finden aber Normalbrennweiten langweilig. Aber ich kann nur jeden ermutigen, 50mm und ähnliches für eineZeit auszuprobieren, denn wer damit beeindruckende Bilder zaubern kann, hat vielen Fotografen schon einiges voraus.

Dann gibt es da noch einen Wert, der zu Größe, Gewicht und Preis deutlich beiträgt:
Die maximale Blendenöffnung (f/x.x oder 1:x.x)
Je kleiner der Wert x, desto mehr Licht lässt das Glas zum Sensor durch, desto lichtstärker ist es also.
Die Blendenreihe in ganzen Blenden ist: 1 – 1,4 – 2 – 2,8 – 4 – 5,6 – 8 – 11 – 16 – 22- 32 – …
Festbrennweiten gibt es mit schon recht großen Blenden (kleinen Werten) und das auch in überschaubarer Größe und relativ leicht: 20mm/1:1,8 – 50mm/1:1,4 – 85mm/1.1,8 – …
Zoomobjektive mit festen Blendenwerten über den ganzen Bereich sind vergleichsweise groß und schwer und sind oft nicht so lichtstark wie Festbrennweiten in dem Bereich.
Zoomobjektive mit variablen Blendenöffnungen (1:3,5-5,6 z.B.) können Hersteller wiederum kleiner und leichter bauen. Sie sind aber eben nicht so lichtstark und lassen einen auch nicht so gut freistellen, wie Objektive mit großen Maximablendenöffnungen. (Es soll hier aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Brennweite für das Freistellen von Objekten eine größere Rolle spielt als die Größe der Blenden. Je mehr Tele, desto mehr Freistellung bei gleicher Blende.

Dann gibt es bei manchen Objektiven Bildstabilisatoren und/oder andere Funktionalitäten, die einem das fotografische Leben und die Brieftasche leichter machen.

Ein Bildstabilisator (VR bei Nikon, IS bei Canon) kompensiert das Verwackeln der eigenen Hand bei längeren Belichtungszeiten. Die Werte, um die der „Wackeldackel“-Sensor einem das Leben erleichtert, werden meist in Beschreibungen gerne in Blendenwerten angegeben.
Früher hat man als Faustregel die Verschlusszeit entsprechend der Brennweite gewählt, um ein scharfes Bild zu gewährleisten. Hat man mit 200mm fotografiert, wählte man wenn möglich mindestens ein 1/200 oder 1/250 Belichtungszeit.
Bei einem Objektiv mit eingebautem Bildstabilisator können im Optimalfall bis zu 5 Blendenstufen kompensiert werden, also bei 200mm könnte man also bis zu einer 1/8 Sekunde aus der Hand fotografieren, ein aktuelles Objektiv und eine ruhige Hand vorausgesetzt.

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